Neuigkeiten

12.06.2015

Confrerie des Maitre Pipiers de Saint-Claude 2015

(KE) Die Confrerie des Maitre Pipiers de Saint-Claude hatte für den 12. Juni 2015 ins französische Juragebirge nach Saint-Claude eingeladen. Diesem Ruf folgen die Mitglieder der Confrerie gerne, galt es doch...   mehr


12.06.2015

Confrerie des Maitres Pipiers de Sain-Claude 2015

(KE) La Confrérie des Maitres Pipiers de Saint-Claude a invité ses membres ce 12 juin 2015 afin de participer au 137ème Chapitre d’Admission de nouveaux confrères. Wolfgang Diez, DENICOTEA et Kurt Eggemann,...   mehr




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13.04.2012

Confrerie des Maitre Pipiers de Sain-Claude 2012

(KE) Saint-Claude ist eine Stadt mit ca. 13.000 Einwohnern im französischen Juragebirge. Neben der Uhrenfertigung in kleineren Manufakturen und der Edelsteinschleiferei wurden hier seit 1850 Tabakpfeifen aus Bruyèreholz hergestellt. Im Laufe der Zeit entstand in Saint-Claude eine der größten Hochburgen der Pfeifenmacherkunst. Millionen Pfeifen fanden von hier ihren Vertriebsweg in die ganze Welt und erfreuen noch heute zahlreiche Anhänger einer qualitativ hochwertigen Tabakpfeife.

Im Jahre 1966 wurde die „Confrèrie des Maîtres Pipiers de Saint-Claude“ von den Pfeifen-Manufakturen gegründet. Diese sollte den Zweck erfüllen, nationale Pfeifenmacher und Förderer der Weiterentwicklung von Bruyèreholzpfeifen aus Saint-Claude in einer Bruderschaft zusammenzuführen. Jährlich ernannte französische Pfeifenraucher des Jahres fanden ebenenfalls Aufnahme in der „Confrèrie“. Die Köpfe dieses Personenkreises wurden, ebenso wie die von Prominenten aus der Politik, der Literatur, der Kunst usw., jeweils in einen Pfeifenkopf-Rohling geschnitzt und als Pfeifenkopf nachgebildet. Diese Pfeifen sind im „Musée de la Pipe et du Diamant“ ausgestellt.

Später wurde der Kreis der Pfeifenmacher und Förderer auf internationaler Ebene ausgeweitet. Heute wird vermutet, dass der „Confrèrie“ 1300-1400 Experten weltweit angehören.

Für den 13. April 2012 hatte der „Grand-Maître und Präsident der „Confrèrie des Maîtres Pipiers de Saint-Claude“, Michel Waille, zur Aufnahmezeremonie von acht internationalen Experten des Pfeifenmacherhandwerks, des Pfeifengroßhandels sowie von Förderern der Pfeifenbaumacherkunst aus Saint-Claude geladen:

Jean-Pierre Bert, Maxime Brichet, Jean-Charles De la Chapelle (alle Frankreich u. Belgien), Kurt Eggemann, Peter Heinrichs, Oliver Kopp (alle Deutschland), Vernon Vig (USA) und Poul Winslow (Dänemark).

Peter Heinrich als internationaler Pfeifenexperte, Museumsbesitzer, Pfeifen- und Tabakhändler aus Köln und Kurt Eggemann als Experte in Sachen nationaler und internationaler Freundschaften mit Pfeife und Tabak, Präsident des „1. Kölner Pfeifenclub“, Ausrichter der Weltmeisterschaft im Pfeifelangsamrauchen 2014 in Köln, Präsident des VDP-„Verband Deutscher Pfeifenraucher e.V.“ und Mitglied im Weltverband CIPC „Comitè International des Pipe-Clubs“. Beide gehören auch der „Academie International de la Pipe“, mit Sitz im englischen Liverpool, an.

Dieses alles bewirkte, dass beide auf Empfehlung langjähriger „Maître Pipiers“ für eine Aufnahme in der „Confrèrie“ vorgeschlagen und für das Aufnahme-Zeremoniell nach Saint Claude eingeladen wurden. Der Einladung des Präsidenten der „Confrèrie“ wurde schnell Folge geleistet. So eine Einladung erhält man nur einmal im Leben und man muss sich entscheiden, ob man in der „Confrèrie“ seinen weiteren Weg in Sachen Pfeife und Tabak finden will. Bei Peter Heinrichs und Kurt Eggemann erübrigte sich diese Frage sehr schnell: Sie wollten!

Punkt 17.00 Uhr fanden sich alle Aufnahmekandidaten im Museum ein. Es begann spannend zu werden. Peter Heinrichs hatte sich in den Stunden zuvor bereits mit den beiden Repräsentanten der Firma Scandinavian Tobacco, Markus Wirtz und Guido Wolf, bei Denis Blanc, BC Butz-Choquin, getroffen und geschäftliche Aktivitäten entwickelt und getätigt. Wer Peter Heinrichs kennt, weiß, dass das bedeutet: Jede Menge Pfeifen … auf dem Weg nach Köln.

Auf den Weg in den Zeremonie-Raum des Museums gab es viel zu sehen. Vorab die geschnitzten Pfeifenköpfe wie zuvor beschrieben, weitere Raritäten der Pfeifenmacherkunst, wie die erste in Saint-Claude erfundene Pfeifen-Kopierfräse der Welt, die vielen von den Mitgliedern der Bruderschaft hinterlassenen Pfeifen-Reliquien, jeweils versehen mit Namensschildchen und hinter Glas deponiert, und vieles mehr.

Auf dem Weg durch das Museum betraten wir das letzte Zimmer des Museum vor dem Zeremonie-Raum der „Confrèrie“. Hier nahmen die acht schon „nervösen“ Kandidaten für das erste einmal an einem größeren Tisch Platz. Hinter der allerletzten Tür des Museums waren schon Vorbereitungsaktivitäten zu vernehmen. Der Präsident der Confrèrie begann mit einer Ansprache an die Runde in französischer Sprache. Wir wurden in die Verhaltensweisen in der Bruderschaft und den Ablauf des Aufnahme-Zeremoniells eingewiesen. „Maître des Ceremonies“ Antoine Grenard, Chacom, war uns dabei behilflich und übersetzte ins Englische. Danach wurden von uns die mitgebrachten eigenen Pfeifen übergeben. Diese wandern nun mit Namensschild versehen in die wohl weltweit einzigartige Ansammlung von Pfeifen-Reliquien der Bruderschaft.

Die französische Presse und viele Fotografen umlagerten uns schon seit Betreten dieses Raumes. Wir wurden befragt nach dem Namen, woher, wohin. Das Wohin wussten wir.

Endlich war es soweit. Wir wurden von „Maître-Portier“ Jacques Craen, Genod, in den Zeremonie-Raum gerufen, einer nach dem anderen. Nebeneinander stellten wir uns vor dem Präsidenten und den Großmeistern auf. Der speziell eingerichtete Raum war abgedunkelt und schon etwas verqualmt. Es gehört zur guten Sitte, dass die Maîtres Pipiers während der Zeremonie ihre kunstvolle und wunderschöne Pfeife am Rauchen halten und diese auch wohl sichtlich genießen. Es wurde ernst, jeder Einzelne war nun gefordert nach vorne zu treten und seine persönliche Geschichte, vorgetragen von den drei „Maître-Orateurs“ Gael Coulon, Sebatien Baud und Denis Blanc, war von allen Anwesenden mit anzuhören. Hiernach bekundeten die Pfeifen-Meister der Bruderschaft ihre erste Zustimmung zur Aufnahme der zukünftigen Confrères. Das Aufnahmeverfahren war jedoch noch nicht beendet. Es wurden acht Pfeifen verteilt, wonach ein jeder einzeln wieder nach vorne beordert wurde, um zu beweisen, auch mit Pfeife und Tabak umgehen zu können. Ein angezündeter Holzspann wurde überreicht und das Anzünden des Tabaks wurde genauestens von einem Großmeister überwacht. Alle nahmen ihre Pfeife ordnungsgemäß in Betrieb, keine Pfeife verlöschte vorzeitig. Nach einigen Minuten und nach Zustimmung der Großmeister war das Aufnahmeverfahren beendet. Jeder wurde nun wieder einzeln nach vorne gerufen und erhielt, begleitet von großem Applaus, vom Präsidenten eine Schärpe in den Hausfarben der Bruderschaft in Blau-Gelb an dem ein Bruyèreholz-Orden der „Confrèrie“ befestigt ist, um den Hals gelegt. Danach erfolgte der sogenannte „Ritterschlag“ (in diesem Fall wohl eher den Pfeifenschlag) auf die linke und rechte Schulter mittels einer überdimensionalen Bruyèreholz-Pfeife besonderer Güte sowie Glückwünsche des Präsidenten und aller Großmeister, eine repräsentative Urkunde und zwei Pfeifen, jeweils versehen mit der Stempelung „Confrèrie des Maîtres Pipiers“. Das alles setzte der Zeremonie nun endlich die Krone auf.

Jean-Pierre, Maxime, Jean-Charles, Kurt, Peter, Oliver, Vernon und Poul sind nun „Confrères des Maîtres Pipiers de Saint-Claude“. Merci beaucoup!

Besondere Gratulationen von Wolfgang Diez, Denicotea, Alain Letulier, Präsident des CIPC, Pierre Muller, Ehrenpräsident des CIPC, aus der Schweiz per E-Mail, weitere Gratulationen und Fotoshootings im Blitzlichtgewitter folgten. Der Eintrag ins das „Goldene Buch“ der Bruderschaft wurde die erste Pflichtaufgabe der frisch gekürten Mitglieder. Ein ab 20.00 Uhr stattfindendes, hervorragendes Gala-Dinner begeisterte alle. Die neuen Mitglieder erhielten dabei die Chance, über sich, ihre Träume und Wünsche und vor allem über ihre große Leidenschaft, die Pfeife, zu sprechen. Der große Applaus bestätigte ihnen letztendlich, in Saint-Claude einen sehr guten Platz im Leben der großen weltweiten Pfeifenwelt gefunden zu haben.

© Kurt Eggemann



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